Die Totalprothese
Klinische und prothetische Anamnese
Anatomische Abformung: OK – UK Schreinemaker, Alginat
Abdrücke der bestehenden Prothesen
Technik: OK-UK-Alginat für Funktionslöffel ( IVOLEN!!!)
Klinische Untersuchung
„F-Laute“ … für Frontzahnlänge ( „55“ oder „Fifi“ sagen lassen)
Schneidezahnkante sollen zwischen feuchtem und trockenem Lippenteil liegen
Schleimhaut anschauen
Speichelfluss?
Lippenbändchen und Zungenbändchen ( auf welcher Höhe einstrahlend?)
Schlotterkamm?
Abdrucknahme OK
® Mit Zirkel an Tuberaußenseite messen à Löffelgröße bestimmen
® Löffel probieren und Tuber kontrollieren ( halten im 45° Winkel)
® Silikon-Stops als Solldruckstellen ( Front, SZ-Bereich) anbringen ( nicht zu dick machen)
® Kieferkamm genau im Zentrum
® Löffel seitlich einbringen / Lippe weghalten lassen
® Zuerst hinten aufsetzen ( 45° Winkel) und dann nach vorne kippen… mit einem Finger („Rüttelfinger“) gleichmäßig nach oben drücken.
® Wangenhalter herausnehmen
® Lippenbereich und Wangenbereich nach unten streichen
Abdrucknahme UK:
® Mit Zirkel an Innenseite des trigonum retromolare messen(Polsterlinnenseite)
Und Löffelgröße bestimmen
® Löffel probieren ( Löffel muss über Trigonum reichen)
® Silikon-Stops als Solldruckstellen ( Front, SZB) anbringen
® Kieferkamm genau im Zentrum!
® Löffel seitlich einbringen / Lippe weghalten lassen
MIT 2. und 3. FINGER HALTEN – MIT DAUMEN AM KINN ABSTÜTZEN
Zunge mit Spiegel vom Löffelrand auf beide Seiten etwas verdrängen
Lippe und Wange nach oben ausstreichen
Lagerung UK-Löffel mit Abdruck: immer abgestützt hinlegen, sonst biegt sich der distale Teil nach oben und der Abdruck wird verzogen!!!
Technikerzettel:
OK + UK Alginat für OK+UK individuellen Löffel Ivolen
Datum drauf, wann es fertig sein soll
Funktionelle Abformung
Außenbogen
Orientierende Bissnahme
Technikzettel: Ok und UK Abdrücke für Meistermodelle mit Kerr-Wällen und Ästhetikschablone ( Superhartgips!!!)
1.) Löffelränder anzeichnen:
Oberkiefer:
distal beginnend: Bleistift 90° führen bis zur Region zwischen 5er und 6er.
Dann im 45° Winkel führen
Bändchen aussparen und A-Linie im OK einzeichnen
!!! Immer Kanten brechen! ( Sehr schmerzhaft)
Unterkiefer:
Buccal gleich wie im Oberkiefer
Trigonum einzeichnen
Lingual: linea mylohyoidea nach vorne hin verlaufend einzeichnen
2.) Löffelgrenze im Mund:
Übergang von der befestigten zur freien Gingiva
Den Löffel mit 3 fingern der einen Hand halten, und mit der anderen hand die SH wange wegziehen.
à schauen ob man durch Abziehen der Wangen-SH die Prothese abhebeln kann -> darf nicht wackeln!
Sollte es wo wackeln: KÜRZEN
à UK :
® Löffel muss kippungsfrei drinnen liegen
® lingual: mit Finger schauen ob Löffel kontinuierlich in die SH übergeht
Ist Löffel zu lange à Hohlraum spürbar = schlecht
® Zunge herausstrecken lassen und schauen ob sich die Prothese abhebt.
Schauen ob Löffelrand und linea mylohyoidea gleich sind
Innerer Ventilrand: Übergang beweglicher zu befestigter SH
Äußerer Ventilrand: dort, wo Wangen-und Lippen-SH sich an die Prothese anlegt
3.) Aufbörteln der Ränder ( = Abformen des äußeren Ventilrandes)
Schritt für Schritt vorgehen.. zuerst seitlich li und re Kerr auftragen und abformen und dann in der Mitte.
Vor Auftragen von Kerr muss Löffel immer ganz trocken sein… sonst hält Kerr nicht.
Alles genau abgeformt: aufgebörtelter Kerr soll glatt und glänzend sein + der Löffel saugt gut!
In Eiswasser
Übergänge mit Wachsmesser verschwemmen
Tipp: Kerr-Wachs auf Glasplatte ablegen!!
Unterkiefer Außenseite:
Wall auftragen - ins Wasserbad ( 52-54°) – Wange / Lippe nach oben ziehen – ins Eiswasser
Unterkiefer Innenseite: Patient anhalten die Zunge herauszustrecken und nach li und re zu bewegen
Zum Schluss, wenn Löffel noch nicht saugt – Trigonumbereich abformen
Fertiger löffel getrocknet, Adhäsiv gleichmäßig eingepinselt ( Innenseit und die Kerr-Ränder)
So dünn wie möglich auftragen und möglichst dünnflüssig auftragen , wenn nötig kann mit Aceton verdünnt werden ( 5 min trocknen lassen ).
Oberkiefer:
Buccal beginnen und tuber mitfassen
Wange und Lippe nach unten ziehen
Tuber abformen: UK nach re und li führen lassen
Wenn Löffel dann noch nicht passt . auch A-Linie! ( ansonsten nicht nötig)
A-Linie abformen: Nase zuhalten und anblasen wie beim Schneuzen
Gaumen: Löcher in den Löffel machen ( 3-4) von innen nach außen ( Rose, Meisinger Aufbaubohrer)
4.)Funktionelle Abformung mit Permlastik
Adhäsiv auf den Löffel und die Kerrränder dünn auftragen, 5 Minuten eintrocknen lassen
2 Tuben: Light +Regular ( jeweils Paste + Katalysator)
OK: 2 Teile „ Light“ + 1 Teil Regular
UK: gleiche Teile Light und Regular
Braucht 7 min. bis trocken
Permlastik: Kann sofort ausgegossen werden, keine Rückstellzeit!!
Anrühren und die oberste Schicht mit dem Spatel in den Löffel streichen damit keine Luftblasen entstehen.
Unterkiefer:
- Zunge raus , re, li
- Unterlippe raufziehen
- Lippen spitzen / Kußmund machen lassen
- Ganz breit ( Mundwinkel zu den Ohren)
- 5 Minuten lang!
- Es ist erst trocken, wenn es am Anmischzettel nicht mehr klebt.
- Danach: am Löffel den Bisswall freilegen
Oberkiefer:
o 4-5 kleine Löcher mit der Rose rein bohren (von innen nach außen)
o Adhäsiv durchstoßen
o Löffel mit 1 Zeigefinger festhalten
o Lippen spitzen / Kussmund
o Mund breit machen
o Zeigefinger ansaugen
o UK nach re und li bewegen lassen.
Bis 5 mm Rand kann belassen werden, den Rest entfernen.
Es darf nichts in den Rachen hängen
5.) Außenbogen : provisorische Bissnahme
Ok-Löffel in den Mund + Bißgabel mit Abformmaterial (Blend a scon)bestückt in den Mund
Montage mit Außenbogen
6.) provisorische Bißnahme
- Beide Löffel in den Mund
kontrollieren, ob sie so in etwa zusammen passen! (mit Okklusionsfolie)
Falls nicht: einschleifen
- Patient soll locker „zumachen“- hört in Ruheschwebe auf -
Kann Patient es nicht – Löffel zurechtschleifen
- Mit Blendascon einen Wall zwischen die zwei Löffel legen
- Patient sagen : „ Machen sie zu“
- Patient schließt so in etwa in der Vertikaldimension
- Verbindungslinie zwischen den beiden Mundwinkeln anzeichnen
- außerhalb des Mundes … soll distal nicht interferieren .. sonst kürzen
Kontrolle der Vertikaldimension
Zentrisches Registrat - Bissnahme
Doppelte Splitdeckelkontrolle
Ästhetikschablone
Zahnform und –farbe
Meistermodelle sind fertig:
® Löffel wurden am Modell mit Silikon unterfüttert. (Coltex fein oder Xanthopren blau)
® Die Löffel haben dann Saugwirkung und liegen stabil im Mund
… Löffel müssen meist hinten gekürzt werden für die korrekte Bissnahme
1.) Kontrolle der Vertikaldimension:
Vertikaldimension markieren:
® Markierung Subnasion und Mentolabialfalte.
® Lippen locker zumachen lassen dass sich Lippen berühren. „mmm“ (Ruheschwebe)
® auf Papier übertragen
® Vertikaldimension = Ruheschwebe – 2mm ( 2mm weniger als Distanz auf Papier): „66“ „Sissi“
® Dabei dürfen die Löffel nicht aneinander stoßen
Okklusionsebene: bei leichter Mundöffnung
Okklusionsebene: = Verbindung der beiden Mundwinkel.
Falls es nicht passt:
® Okklusionsebene höher als Lippenschlußlinie à im UK zu hoch à im UK wegnehmen
® Okklusionsebene tiefer als Lippenschlußlinie à OK zu hoch à im OK wegnehmen
® Den Wall, wo ich wegnehmen im Wasserbad erwärmen, den anderen ins Eiswasser.Vorher mit Vaseline isolieren.
® Im Artikulator Stützstift soweit senken wie ich zu hoch bin
® Löffel auf die Modelle geben und Artikulator schließen, somit erfolgt Wegnahme des überschüssigen Walls und dann erneute Probe im Mund.
Zeichen für zu niedrige Vertikaldimension: ausgeprägte Mentolabialfalten
Weitere Untersuchungsmöglichkeit der Vertikaldimension:
Daumen am Kinn des Patienten, Zeigefinger und Mittelfinger am Masseter
Lippen zart schließen lassen und dann den Patienten anhalten zuzumachen.
Ist kein Weg dazwischen erkennbar ( durch Bewegung der positionierten Finger) so ist die VD zu hoch.
Kerr so gestalten dass Patient in der Vertikaldimension zubeißt.
Patient soll überall gleichmäßig aufbeißen. Auf diese Höhe stelle ich den Stützstift im Artikulator ein.
( überprüfen ob die Höhe richtig ist: ich lasse den Patienten den Mund leicht schließen, und lasse ihn dann zubeißen, wobei ich den Masseter taste: es muss ein Unterschied fühlbar sein)
2.) Zentrisches Registrat – Bißnahme
Unterkiefer:
® Auf jeder Seite des UK-Walls 2 tiefe Kerben im SZB machen, und danach ins Eiswasser geben
® Überstände wegnehmen damit ich wieder plane Fläche habe
Oberkiefer:
® Kerben ins OK Kerr
® zum Verschlüsseln Aluwachs im Wasserbad erwärmen und doppellagig falten
® Doppelschicht ( 2mm dick und 1cm breit) .
® Unterseite erweichen und beidseits von 3-6 auftragen. Gut verschwemmen und ins Eiswasser.
Aufgrund der Aluwachsschicht muss der Stützstift auf +2 gestellt werden!
Druckfreie Impressionen von 3-6 sollen gemacht werden. = „Geführte druckfreie Bißnahme“
® OK-Löffel ins Wasserbad ( 10 sec… 54°)
® beide Löffel in Mund
® Behandler führt nun mit den Zeigefingern und Daumen beider Hände den UK in die zentrale Position uns schließt in der Stellung à erste Impressionen ( in der reinen Rotationsbewegung im KG)
® ins Eiswasser
® erste Impressionen wegschneiden bis zu deren Basis
® wasserbad -à weiter bis ich gleichmäßige Impressionen habe
! Das Kerrwachs darf nicht durchscheinen!
( Habe ich Kunststoffwälle. So kann ich die Verschlüsselung auch mit GC-Compound machen ( = superweiches Material)
3.) Einbau in den Artikulator
- Kondylenbahninklination: 45°
- Bennett: 15°
- Stützstift: 2 mm
® Modelle immer nass machen
® Artikulator umgedreht
® Man klopft das UK aus dem Artikulator; OK bleibt, wie es ist, eingegipst
® auf OK-Meistermodell wird der OK-Löffel mit dem aufgetragenen Aluwachs gestellt
® in die Impressionen des Meistermodells wird der UK-Löffel mit dem UK-Meistermodell gesetzt
® Differenz mit Snowwhite überbrückt
4.) Splitdeckelkontrolle
- Kontrolle: Überprüfen ob OK richtig eingebaut
Klebeband vom OK weg à Artikulator zu à Splitdeckel muss ohne Spalt passen
2. Kontrolle: Überprüfen ob Biß richtig ist
Passt er nicht à Aluwachs runter à neue Bissnahme mit Aluwachs ind 2 Schichten à erneute Kontrolle à passt es nicht dann sind einer oder beide Aluwachsregistrate falsch à 3. Kontrolle nötig…..
Splitdeckelkontrolle so oft bis 2 x passt
5.) Ästhetikschablone
Überprüfung der richtigen Länge der Schablone in der Front
„FIFI“ „55“ sagen lassen / 40-60 zählen lassen : Wall soll genau dort enden wo Lippenrot in die feuchte MundSH übergeht ( dort sollen Schneidekanten der OK-Front liegen)
Höhe Okklusionsebene / Frontzahnlänge.
Männer: Schneidekante der OK-Inzisivi schließt mit der Unterkante der Oberlippe ab
Frauen: Zähne überragen die Oberlippe um 2mm
Parallelität der Front zur Bipupillarlinie?
à Truebite-Schablone an Wachswall anlegen
Parallelität zur Lachlinie:
die Unterlippe soll parallel zum Wachswall stehen, wenn der Patient lacht
Neigung des Walls in der Sagittalen / Okklusionsebene parallel zur Camper’schen Ebene?
Etwas nach dorsal ansteigend und parallel zur Camper’schen Ebene
à Porus acusticus – Subnasion
Zahnbogenbreite:
Buccaler Korridor
Lachen lassen Dreieck von Wangen und Wachs gebildet soll gleichschenkelig sein.
Mittellinie einzeichnen: Mitte Nasenwurzel bis Mitte Kinn.( Gesamtbild)
Eckzahnspitze einzeichnen: innerer Augenwinkel bis äußerer Nasenflügelrand
Lachlinie einzeichnen: Lachen lassen und Verlauf der Oberlippe nachzeichnen
Zahnfarbe/ Zahnform: ovales, quadratisches, dreieckiges Gesicht
Arbeitshöhe für Techniker einstellen:
Aluwachs runter
Stützstift aufschrauben und Kerrwälle schließen
Stützstift wieder heben, Artikulator umdrehen , festschrauben und ablesen.
Wert auf Technikzettel schreiben.
Technikzettel: Vorbereitung für ästhetische Probe.
Die ästhetische Probe
Kontrolle der ästhetischen Probe:
1. OK – Frontzahnbasis muss vor der Papilla incisivi stehen!
2. Stellung der Zähne zur Pupille kontrollieren: 1er V-förmig, 3er gerade usw…
3. Die Basis der UK – Front steht auf dem Kieferkamm
Kontrolle im Mund:
Haftpulver auf die Ästhetikschiene geben
OK + UK in den Mund
1. Überprüfen von
o Okklusionsebene mit der Tuebiteschablone
o Frontzahnlänge „FiFi“
o Buccaler Korridor
2. Kontrolle der Vertikaldimension:
o „sissi“: Zahnreihen dürfen nicht zusammenstoßen
o Muskulatur tasten beim schließen vonder Ruheschwebe in den festen Biss
o Ruheschwebe liegt 2mm unter der Vertikaldimension
Einsetzen der fertigen Prothese in den Mund
1. Kanten kontrollieren: es darf nicht scharf sein
2. Prothese in den Mund geben:
a. Ist zumachen möglich?
b. Grüne Okklusionsfolie (Zahnkontakt)
c. „66“, „ Fifi“
3. Drückt es wo?
ausschleifen mit Handstück und Fräse
Gibt es keinen Zahnkontakt: Sofortremontage!
o Bissnahme mit ‚Außenbogen
o Einschleifen der Zähne bis Kontakt da ist
Nach 2-3 Tagen einen Kontrolltermin vereinbaren
Patienten aufklären:
o In den ersten Tagen eher weiche Kost
o Prothese auch tragen, wenns weh tut
o Reinigen: Täglich mit Wasser und Seife, 1x/Woche mit Tabs
Nach 20-24 Tagen: Remontagetermin ausmachen
Technik: Remontagemodelle anfertigen lassen (die Prothese wird ausgegossen)
o mit Aluwachs habituell Biss nehmen
o Einschleifen der Zähne: das geht nur im Artikulator!
o Im Mund kann man nichts einschleifen!
Dabei: nochmals Fragebogen und Fotostatus!